Auszüge frei übersetzt aus http://www.wlshistory.com/NBD
Der Original-Artikel enthält Veranstaltungsfotos, Werbeplakate u.ä.
Kurzbiografien und Fotos einiger Sänger aus dieser Zeit http://www.wlshistory.com/NBD/NBDPR1.htm

Filmtipp zu einer verwandten Story
mit Kevin Kline in einer Hauptrolle und Meryl Streep und Lily Thomson als Sängerin der Johnson Sisters:
Robert Altmann's Last Radio Show - ein vielbeachteter Film und letztes Werk des Regisseurs aus 2006
http://www.linedancefibel.de/linedancepuzzle/86-neo-western-filme/851-robert-altmanns-last-radio-show-2006-gesendet-in-3sat-2012.html



NATIONAL BARNDANCE von WLS RADIO war eine der bekanntesten und über fünf Jahrzehnte andauernden Programme in den USA. Sie mischte vor anwesendem Publikum Musik und Satire-Theater aus ländlichen Alltagsbereichen. Es traten aktuelle und kommende Country Music Stars auf, auf der Hompepage wird ihr Einfluß auf Country Musik annäherend so stark wie der der GRAND OL OPRY bezeichnet. Die Sendung startete 1924 und sendete Old Time Musik als Gegensatz zum üblichen Programm. Skepsis und gar Entsetzen beim Eigentümer des Senders wegen des "banausenhaften" Inhalts wurden schnell durch überwältigend positive Resonanz der Hörer widerlegt. Die Sendung richtete sich gezielt an Hörer in ländlichen Umgebungen und Hörer aus Städten, die aus ländlichen Umgebungen stammten oder vom einfachen Leben auf dem Land angetan waren. Die kleine Location war bei jeder Sendung bis zum letzten Publikumsplatz besetzt. Nach einem Umzug in größere Räume war Platz für 1200 Zuschauer anwesend und auch diese Show mit bis zu 100 Akteuren pro Abend lange im voraus ausverkauft. Außer dem lokalen Sender übertrugen nun NBC und rund 30 regionale Sender die Show landesweit.

Während des Krieges tourte die Show und trat unter anderem auf State Fairs im Mittelwesten auf, neben Geld wurden auch Altmetall und Gummi zur Unterstützung der staatlichen Recourcen gegen Tickets getauscht.

1944 produzierte Paramount Pictures einen Kinofilm über die Show mit der zentralen Figur eines Chicagoer Werbepromotors, der eine Sendung mit dem Titel Hillbilly Performers aufbauen will und als Mitwirkende unter anderem die fröhlich an Samstagabenden bei Veranstaltungen tanzende Barn Dance Gang aus Illinois.

Die reale Radioshow hat weiter großen Zuspruch. Der Verantwortliche dieser Zeit achtet bei der Programmgestaltung strikt auf die Einhaltung moralischer Werte und die Repräsentation der ländlichen Kultur des Mittelwestens. Seine "Boys and Girls" sollen ehrlich auftreten, plumpes Hillbilly-Gebaren und glatte "Hollywood Acts" erhalten keine Bühne.

In den späten 50ern ließ das Besucher-Interesse an der Sendung allmählich nach. Die Live-Auftritte wurden 1957 beendet und als Studiosendung noch einige Jahre bei wechselnden Sendern weitergeführt und wegen höherer allgemeiner Aufmerksamkeit auf populäre Musik anderer Genres eingestellt.

Ilse, Februar 2012
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