Inhalt: Von der Funktion zur Mode - Hollywood macht Cowboystiefel weltberühmt - Cowboystiefel heute - Oistrich Boots (Straußenlederstiefel) - Tanzstiefel mit Chromledersohlen (Rauledersohlen) - History 1848: Neuheit Linke und Rechte Stiefel für Viehtreiber, Texas Rangers und Goldsucher auf dem Weg nach Californien
Von der Funktion zur Mode
1875 kam die so genannte Cowboy-Mode auf. Plötzlich gab es Westernstiefel aus verschiedenen Lederarten, mit verschiedenen Farben und genähten Applikationen. Dabei stand anfangs dafür nicht die Mode im
Vordergrund. Um die Stiefelschäfte zu stabilisieren, vernähte man mehrere Lederschichten und versah diese mit Steppnähten. Das Resultat waren kunstfertige Muster und Farbkombinationen. Abbildungen in den Katalogen dieser Zeit belegen den interessanten Trend der Modeschöpfer, die auch "saddle dandies" genannt wurden.
Die Herstellung war auch in dieser Zeit noch ausnahmslos Handarbeit und mancher "Bootmaker" wurde durch seine Handwerkskunst berühmt. Pro Monat konnte ein guter Schuster bis zu 12 Paar Cowboystiefel herstellen.
Die Preise der Westernstiefel rangierten damals zwischen drei und fünf Dollar für ein Paar, abhängig von Leder, Schafthöhe und Hersteller.
Hollywood macht Cowboystiefel weltberühmt
Als um 1920 Hollywood den Mythos "Cowboy" entdeckte und verfilmte, änderte sich die Mode der Westernstiefel erneut. Aus der einstigen Arbeitskleidung, die Cowboys vor Gebüsch, Kakteen, Klapperschlangen sowie Wind und Wetter schützten, wurde ein Modeaccessoire. Die Schäfte schmückten farbenfrohe Applikationen und Motive, die Ledersorten variierten mehr und mehr. Viele typische Motive für die Verzierung der Stiefel waren: Sterne, Mond, Herzen, Spielkarten, Adler, Flammen, Hufeisen, Flaggen der Bundesstaaten oder die Namen der Besitzer.
Aber auch die Herstellung der Western-Boots veränderte sich. Einzelne Stiefelhersteller verschwanden oder sie gründeten Boot-Companies, die es teilweise noch bis zum heutigen Tag gibt, wie z.B. Tony Lama.
Ab 1930 wurden Cowboystiefel über Bestellkataloge in alle Regionen Amerikas vertrieben. Viele dieser Kataloge sind heute noch erhalten und Zeuge der Cowboystiefelmode der damaligen Zeit.
Cowboystiefel heute
Für viele Menschen in und außerhalb von Amerika sind Cowboystiefel nicht nur ein Kleidungsstück oder Modeaccessoire sondern Ausdruck einer Lebenseinstellung, von Individualität, Unabhängigkeit, Freiheit und Abenteuer. Cowboy Boots können so persönlich und ausdrucksstark wie ein Tattoo sein - mit dem Vorteil, daß man sie nachts ausziehen kann.
Quelle (Auszug) und Verkauf http://www.cowboystiefel-shop.de/tipps/historie/entstehung.php
Eine Besonderheit: Oistrich Boots (Straußenleder)
http://www.timsboots.com/fuquosbo.html
Country Western Turnier-Tanzstiefel
Für den Country Western Turniertanzsport werden spezielle Westernstiefel aus weichem Leder mit Chromledersohlen (weniger Gewicht, größere Flexibilität und leichtes Drehen) angeboten.
Stichwort Chromledersohle:
Die Oberfläche der Rauledersohlen wird durch die Beanspruchung auf dem (gewachsten) Tanzparkett und die Aufnahme von Staubpartikeln im Laufe der Zeit immer glatter und rutschiger. Um dem entgegenzuwirken werden diese Sohlen deshalb gelegentlich mittels Bürsten mit gebogenen Metallborsten (spezielle Drahtbürsten) aufgeraut und/oder mit Raulederbürsten entstaubt. Dabei werden die die Lederfaser verbackenden feinen Schmutzpartikel entfernt und die oberflächlichen Lederfasern aufgestellt wodurch die Sohle wieder griffiger wird. Da chromgegerbte Leder stark Flüssigkeit aufnehmen, kann auch durch Ölen oder Befeuchten der Sohle mit Wasser die Griffigkeit erhöht werden (Einverständnis des Tanzbodeneigentümers einholen).
Auszug http://de.wikipedia.org/wiki/Tanzschuh#Sonstiges_Verwendung
Bevor die Mode die Cowboy Boots entdeckte:
1848 Linke und Rechte Stiefel für Viehtreiber und Rangers
Weil Stiefel für Viehtreiber und Texas Rangers nicht für jeden Fuß angepaßt wurden, sondern die Füsse sich einer einheitlichen Stiefelform anpassen mußten, boten der texanische Schuhmacher Komax und sein mexikanischer Freund Juan Fernandez eine Links/Rechts-Fuß-Version an und stellten bereits ein Jahr später 5 mexikanische Schuhmacher ein, um die steigende Nachfrage erfüllen zu können. Der Preis pro Stiefel stieg während dieses Jahres von 4 auf 11 Dollar, und durchreisende Goldsucher auf dem Weg nach Californien boten sogar bis 40 Dollar. Motive kosteten bereits extra, und die Boots waren nun auch klapperschlangenfest, was der eigentliche Renner war.
Quelle: TEXAS (Roman) von James A. Michener ( 1986 Drömer Knaur Verlag)
Merkmale Cowboy-Arbeits-Boots:
Ein Cowboystiefel, der für die Arbeit eines im Sattel tätigen Cowboys ausgelegt ist, weist folgende Merkmale auf:
- rahmengenähte Machart
- starkes Rind-Oberleder, um den Fuss gegen Tritte von Pferd und Vieh zu schützen
- glatte Ledersohle und konisch zulaufende Schuhspitze, wodurch im Falle eines Sturzes die Gefahr des Hängenbleibens im Steigbügel minimiert werden soll
- 4–5 cm hoher, meist schräger Absatz, der das Durchrutschen durch den Steigbügel verhindert, einen festeren Stand bei der Lassoarbeit bietet und aufgrund der Schräge nicht so schnell abreißt
- Kante am Schaft hinter der Ferse (alternativ, aber selten: 360° Rahmen) als Auflagefläche für die (locker geschnallten) Sporen
- die Schafthöhe ist variabel und richtet sich nach dem Geschmack des Trägers
- die Schäfte sind häufig mit Ziernähten versehen
Die auf den Farmen zu Fuß arbeitenden Cowboys tragen heute vermehrt sogenannte "Roper"-Stiefel mit kürzerem Schaft und breiten Absätzen, oft mit einer Gummi(profil)sohle.
Getragen werden Cowboystiefel in der Regel unter den Hosen, um das Eindringen von Staub in den Schaft zu verhindern. Die Beine der Jeans dürfen darum nicht zu eng geschnitten sein (sogenannter "boot cut").
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Cowboystiefel
Tiere in Stiefeln - in Gegenden mit giftigem Getier werden Stiefel vor dem Anziehen umgedreht und mit dem Schaft kräftig gegen den Boden geklopft, damit eventuell hineingeschlüpfte Scorpione, Spinnen, kleine Schlangen usw. herausfallen. Dabei wird auf ausreichend Abstand zu bestrumpften Füßen geachtet, um nicht gestochen oder gebissen zu werden.
Ilse, November 2011