RAINBOW-RIDERS

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    Tanzen UND Reden – das ist auch MIT starkem Beat von Country Blend möglich! Und deshalb herrlich gesellig!

    Die Country Night der Rainbow Riders wurde mit der Gründung des Clubs begonnen und ist inzwischen mit der 8. Veranstaltung jeweils am ersten Oktober-Wochenende Tradition.

    Heute freue ich mich wie jedes Jahr auf diesen Abend, lasse meinen roten Hut wegen diverser netter Späße mit Verlinkungen in der vergangenen Woche zur Erholung mal zuhause und verfahre mich wie üblich bei Alleinfahrten trotz Google-Wegbeschreibung bis in einen anderen Stadtteil. Ein Fußgänger, der vom Busbahnhof kommt und den ich nach dem Weg frage, wohnt in der Nähe des Bürgerhauses, steigt wie selbstverständlich ein und zeigt mir den Weg.

    Es ist inzwischen nach Acht, durch die wandhohen Fenster des Bürgerhauses sehe ich beim Näherkommen, dass die Band bereits spielt und getanzt wird, und ich denke Schade, jetzt hast Du ausgerechnet den Trail verpasst.

    Das Bürgerhaus hat eine moderne Architektur, im Eingangsbereich alles hell, viel Glas, einen breiten Aufgang und ein schönes Foyer, heute mit angrenzender „Country-Küche“, einem Glühwein-Stand, und auch in diesem Jahr wieder Harleys als Schmuck und beliebte Fotoobjekte, dieses Mal ist auch ein Easy Rider dabei (die Rampe morgen wieder runter geht’s ja dann leichter, Jungs - da muss man nicht schieben . . .)

    Klaus steht am Eingang des Saales, schaut auf seine Liste, sagt Ihr könnt später noch Knutschen, als Charlotte vom gemeinsamen Zeltlager bei Laredo mich auf dem Weg dahin begrüßt und wir Country-Küsse austauschen.

    Bei der Country Night der Rainbow Riders sitzt Du immer an oder nah an der Tanzfläche, egal wo, da die Tische ringsum außen an den Wänden stehen, und als ich dann doch noch im Stehen zu meiner Überraschung die ersten Takte des Trail of Tears höre, werfe ich unhöflich meine Tasche im Bogen auf unseren Tisch und suche mir eine Position in den Lines. Später höre ich von Silke, dass vorher das Banjo „nicht mitspielte“ und deshalb mit einem  anderen Song eröffnet wurde. Good time, denke ich, und dieses Gefühl bleibt auch den ganzen entspannten Abend.

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    Heute scheint Etwas anders, und ich überlege weshalb. Mir fällt ein reger Betrieb zwischen den Tischen auf, Personen in angeregter Unterhaltung und deshalb ein ungewohnt hoher Sprechgeräuschpegel, sehr lebhaft, sehr gesellig. Ich war noch nie auf einem amerikanischen Barn Dance, so stelle ich mir aber einen vor, wenn Leute aus der näheren Region, die sich sonst wenig sehen, zusammentreffen und sich unterhalten und amüsieren wollen.

    Ich frage Peggy, ob sie den Unterschied auch bemerkt. Sie versteht mich und ich ihre Antwort, ohne dass wir uns wegen ohrenbetäubender Musiklautstärke gegenseitig anbrüllen und mehrmals unsere Worte wiederholen müssen und damit nach wenigen Versuchen keine Lust mehr auf Unterhaltung haben.

    Als Silke dann auch noch von einem anderen Tisch herüberkommt und wir uns unterhalten und verstehen können, ohne ein Ohr nahe an den Mund der anderen zu halten, wird klar, dass die Musikbeschallung der Halle heute etwas gemäßigter und trotzdem ideal auch zum Tanzen ist.

    Ich bin nicht mehr im Disko-Alter (die dort üblichen Dezibel sind außerdem inzwischen als hörschädigend erkannt), auch kein Maßstab, nur ein Gast von vielen (die das vielleicht anders sehen bzw. hören mögen), und sage als solcher ein von Herzen kommendes Danke! Denn so kann ich mich im Saal unterhalten und gleichzeitig die Band hören und hier in dieser Halle wegen der hohen Bühne auch über den Köpfen der Tänzer sehen anstatt ihr unhöflich den Rücken zu kehren und mit anderen zusammen nach draußen zu gehen!

    Heute ist nicht nur ein sehr „unterhaltsamer“ Abend, auch das Tanzen ist sehr abwechslungsreich, und auch hier wieder immer genug Platz, weil die Liners, denen die alten Tänze noch in Erinnerung sind, oft die ganz neuen nicht mittanzen. Beim Drunken Cowboy zu Copperhead Road wird’s allerdings seeehr voll, und Du ziehst beim Schritt zurück vor dem Coaster Step besser Deine Stiefelspitze rechtzeitig unter dem Absatz Deines Vormannes weg, bevor er drauftritt.

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    In den Bandpausen wird zu CD-Musik getanzt, die von Klaus zusammengestellt wird. Ich bin gerade auf der Tanzfläche und höre die ersten Takte des Your Tattoo. Einige Liners überlegen, in Richtung Bühne formiert sich eine Swinging-Gruppe, dann sind Peggy und Udo da,  Peggy hört den passenden Takt für ein neues Muster und beginnt zügig mit dem Little Tattoo.  Udo und ich schließen uns an  und dann nach kurzem Zusehen weitere Liners mit dem Ruf Den hab ich gelernt! Silke erzählt später, dass sie den L.T. auf der anderen Seite der Swinging-Gruppe getanzt hat, und auch da haben sich ihr Tänzer angeschlossen und andere zugeschaut, und ich denke. Schade, wirklich schade, dass der Song hier bei uns nicht öfter gespielt wird.

   Natürlich spielt die Band auch den Kid Rock Alabama. Irgendwie scheint die Verwirrung inzwischen auch irgendwie zum Tanz zu gehören, und die Liners organisieren sich amüsiert – die einen, weil sie richtig getanzt haben, die anderen, weil sie die erste Einlage verpeilt haben - immer schneller wieder in die gleiche Richtung.

    Am unteren Ende der Tanzfläche sehe ich die behuteten Köpfe von Holger und Andreas in die Höhe schnellen und in lachende Gesichter der sitzenden Gäste und weiß, die beiden tanzen bzw. springen wieder ihre Spezialversion vom letzten Sonntag (und weil das Foto auf der Home Page der luckyriders.de so besonders ist, füge ich es in den Montana-Boots-Bericht und auch hier einfach noch mal ein!).

   Christine (meine Nachhilfe-Lehrerin beim Trial, wir beide in Socken und nach Umräumen des Wohnzimmers ihrer Schwiegertochter = meiner Nichte nach einem gemeinsamen Kaffeetrinken) stellt sich dazu und lernt ihn beneidenswert mühelos mit.

    Als die Band Fishing In The Dark ankündigt, stelle ich mich auf, wir zählen an unserem Ende der Contra-Lines durch, die Gegenüber passen – und dann stellen sich in die Lücken links und rechts neben mich zwei Tänzerinnen, die auch auf mein freundlich-bestimmtes Hier ist kein Platz ! keine Anstalten machen, wieder zu weichen und sich eine richtige Position zu suchen. Damit haben wir Drei nur einen Gegenüber, ich denke Viel Spaß zusammen! und verlasse wie so oft mal wieder meinen Platz.

    Hinter den jetzt bereits tanzenden Contra-Lines in der Mitte stehen weitere Liners etwas ratlos herum, dann bilden sich auf jeder Seite weitere Contra-Lines, und das Ungewöhnliche dieses Mal ist, dass Du nach dem Wechsel von der äußeren zur inneren Line jedes Mal Körperkontakt über die gesamte Rückenlänge mit Deiner Hinterfrau oder Deinem Hintermann hast. Was statisch gar nicht so einfach ist, wenn Du beim Ausführen der rechten Steps nur auf einem Bein stehst.

    Gabi von den Rainbow Riders geht herum, macht Fotos und hält sich jedes Mal die Hände vors Gesicht, wenn ich sie auch fotografieren will. Meine Cam ist endlich mal ausreichend aufgeladen und streikt nicht nach dem ersten Film oder Foto. Ich frage vor dem Fotografieren einzelner Personen, ob es ihnen recht ist, auf meiner Home Page veröffentlicht zu werden. Bis jetzt immer ja, und ich gebe meine Karte mit Kontaktadresse für den Fall, dass es sich jemand doch noch anders überlegt (und freu mich natürlich, wenn jemand von ihnen Lust auf Gruppe hat, manchmal noch in der gleichen Nacht (Wer-Kennt-Wen MUSSSS beim Heimkommen unbedingt noch aufgemacht werden, und Danke Silvie, für Deinen Gutenachtgruss um 2!).

    Auf dem Foto unten ist Torsten von den Applejacks Neu-Isenburg, und ich hab mich gefreut, ihn und seine Frau Bianca bereits als Gruppenmitglieder begrüssen zu können.

 

-  Und sorry an das nette Paar mit der eleganten Kleidung und dem schönen Schmuck, und sorry an Viola mit den Super-Tattoos: Bei der Umschaltung meiner Cam auf Foto und überhaupt mit allem Aufgenommenen habe ich Pech gehabt . . . Seid so nett und "posiert" auf der nächsten Veranstaltung nochmal!

    Bei einer Rauchpause draußen mit Peggy und Udo sehen wir durch die Fenster eine Schlangenbildung vor einem großen Regal mit Präsenten in Klarsichtfolie, und ich merke, dass ich wie jedes Jahr den Losverkauf verpasst habe. Die Gewinner tragen ihre Schätze zu den Autos, und ein Girl von den Rainbow Riders sagt Melde Dich einfach nächstes Jahr hier, wir sagen Dir dann Bescheid, wenns soweit ist. Udo holt sich seinen Gewinn später ab und kommt mit einem rosafarbenen Schminkköfferchen zurück, glättet sich die Augenbrauen mit spuckefeuchtem Zeigefinger und weiß auch gleich, wem er damit eine Freude machen kann.

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   Die Zeit ist wieder im Nu verflogen, und als ich das erste Mal auf die Uhr schaue, ist es Viertel vor Eins. Der Auftritt der Band wird verlängert und Country Blend dreht in der Zusatzrunde noch mal voll auf. Einige Liners sind noch richtig fit, Viola und andere Girls tanzen den Old Time Rock n' Roll und wissen dabei genau - Du siehst es einfach an ihren Gesichtsausdrüclen - dass das Beinwippen ziemlich sexy aussieht.

Ich sehe Udo und andere Liners etwas Bekanntes tanzen, erkenne den My Baby Thinks She’s A Train, schließe mich an und steige wegen des Wahnsinnstempos schnell wieder aus, denke an den Kaltstart und seine schmerzhaften Folgen, als Peggy mir auf meine alten Seniorentage vor dem Eintreffen der Anfänger den Save A Horse Ride A Cowboy beibrachte.

    Abschied von Udo und anderen Bekannten mit Country-Küssen, dann suche ich Peggy und finde sie (weil Udo heute Fahrer ist) mit Paddy von Kings Cotton beim Jacky-Trinken an der Bar (und habe inzwischen gehört, dass der Jack-Daniels-Vorrat ordentlich ausgetrunken wurde). Ich kaufe in der Country-Küche noch zwei frische dekorierte Schinkenbrötchen für Mike, der in vier Stunden zu einer Motorradtour aufbrechen wird, und werfe von draußen noch einen letzten Blick durch die Fenster.

    Die Band packt auf der Bühne zusammen, kleine Grüppchen von Gästen im Aufbruch, die Rainbow Riders werden erst heute morgen um 4 Uhr nach dem Aufräumen das Bürgerhaus verlassen, mal ganz abgesehen von den minder erscheinenden Nacharbeiten wie das Rücksortieren von Schüsseln, Kuchenplatten und anderem Country-Küchen-Zubehör zu den jeweiligen Besitzerinnen . . .

    Wie immer nach einem Abend mit Country-Musik und Line Dance bin ich überrascht, wie vollkommen der Alltag und die Welt für Stunden aus Gedanken verschwinden können.

    Ein herzliches Danke dafür an Euch, Rainbow Riders und Country Blend und alle gutgelaunten bekannten und unbekannten Besuchern Eurer schönen Veranstaltung für die gute Zeit! Bis zum ersten Samstag im nächsten Oktober!

    Danke an Gabi Beheim von den Rainbow Riders für die Überlassung der scharfen Fotos und an Andy von den Lucky Riders für das Foto von ihm und Holger beim "K.R.A.-Special". Und alle schlechten Aufnahmen sind von mir.

Im Oktober 08 Ilse Koempel








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