VON JULIA RIEGLER
REDAKTIONSMITGLIED DER KITZINGER TAGESZEITUNG COUNTRY-KITZINGER,
Ausgabe 26.04.2011, im Zusammenhang mit einer Veranstaltung am 1. Mai 2011
im Gasthaus Mainlust
Anmerkung Linedancefibel:
Fotos dieser und anderer Veranstaltungen mit der Band COUNTRY BLEND
und alle Termine bei www.countryblend.de
Kitzingen —
Wenn nichts auf der Welt noch Sinn macht und du fühlst, wie sehr du unter Spannung stehst, vergiss alle Zwänge und tanze…Mit diesen Worten aus dem Keith-Urban-Song „Some Days you gotta dance“ spricht er allen, die da vor ihm über die Tanzfläche schweben, aus dem Herzen.Manche haben einen Hut auf, andere tragen Stiefel oder ein kariertes Hemd. Einige kommen aber auch einfach in Jeans und T-Shirt – und trotzdem ist ihnen allen eines gemein: Sie lieben es, zu tanzen, am besten auf Country-Musik. Die gibt ihnen Didi Blender alias Dieter Mühlpfort, Sänger der Band Country Blend, sehr gerne. Schließlich machen die Linedancer seine Auftritte erst komplett.
Dieter Mühlpfort weiß genau, was den Reiz am Linedance ausmacht – obwohl er selbst nicht der große Tänzer ist, wie er selbst sagt. Zusammen tanzen, obwohl man allein tanzt, das ist die Besonderheit, die unzählige Fans besonders schätzen. „Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell die Tanzfläche voll ist, wenn wir spielen – und voll bleibt“, so Dieter Mühlpfort. Rund 200 Songs spielt Country Blend an einem Abend, von Oldies bis zu den aktuellen Songs ist alles dabei – Hauptsache Country. Und zu jedemLied gibt es einen eigenen Tanz. Noch unglaublicher ist, dass tatsächlich fast alle Linedancer alle Tänze beherrschen, obwohl bei 200 die Spitze der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist.
Passender Tanz zu jedem Song
Dass manche beim Gedanken an die aus den Vereinigten Staaten stammende Musikrichtung die Nase rümpfen, kann Dieter Mühlpfort nicht verstehen. „Country wird oft verkannt, dabei ist es eines der schwierigsten Genres überhaupt“, sagt er. Man brauche viele Instrumente, und kleinste Fehler fallen sofort auf. Gleiches gilt für den zugehörigen Tanz. Beim Linedance kommt es schließlich darauf an, dass sich die Leute synchron bewegen. Das ist gar nicht so einfach, bei den unzähligen Kombinationen. Zu jedem Country-Song gibt es den passenden Tanz, und jeder, der sich dazu bemüßigt fühlt, kann selbst einen Tanz auf einen neuen Song entwerfen. Im Internet dürfen die Country-Freunde dann abstimmen, ob er gefällt oder nicht – da ist man sich in den meisten Fällen recht einig.
Keine Hinterwäldler
Prinzipiell gehen die Meinungen über Country-Musik und Linedance hingegen eher auseinander. Das liegt nach der Meinung von Dieter Mühlpfort aber vor allem daran, dass die meisten gar nicht wissen, was Country wirklich ist. Nach wie vor schwingt bei der Musikrichtung oft ein miefiger Stallgeruch und das Attribut hinterwäldlerisch mit.
Diese Vorurteile lassen sich aber leicht ausräumen. „Man muss sich das wirklich selbst einmal anschauen“, lädt Dieter Mühlpfort ein. Das sei auch die beste Werbung für den Linedance. „Es kann jeder mitmachen, vom fünfjährigen Kind bis zur 80-jährigen Seniorin“, sagt der Musiker. „Es sind auch immer mehr junge Leute dabei, die den Stil und die Atmosphäre mögen.“ Die sei vor allem gemütlich, vielleicht sogar familiär. Man kennt sich untereinander, hilft und unterstützt sich. „Es macht nichts, wenn man mal aus der Reihe tanzt, im Gegenteil. Die anderen sorgen dafür, dass man schnell wieder seinen Rhythmus findet. Der kann auch regelmäßig in Clubs geübt werden. Die heißen dann Smoking Boots oder Burning Feet.
In der Region in und um Kitzingen gibt es zahlreiche Linedance-Gruppen, die den Tanz oft mit großem Ehrgeiz ausüben, wie andere das mit ihrem Sport im Verein tun. Neue Mitglieder sind da immer gerne willkommen – schließlich ist für sie der Tanz das Ventil, wenn die Anspannung zu groß wird. Das weiß auch Keith Urban – und Dieter Mühlpfort sowieso
Linedance ist eine eigenständige Tanzart, die in Linien (Lines) neben- und hintereinander und üblicherweise zu Country-Musik getanzt wird. Man braucht dafürkeinen Partner. Jeder Tanz besteht aus einem Schrittmuster, die Schrittfolgenwerden zu einer bestimmten Anzahl von Takten (Counts) getanzt und wiederholen sich – oft mit Richtungsänderungen – bis zum Liedende. Die Tänzer sollten sich möglichst synchron bewegen.
Country Blend besteht aus Peter (Fiddle, Gitarre, Steelguitar), Wolly (Drums), Franco (Bass), Michael (Gitarre) und Didi Blender (Gesang, Acoustic-Guitar, Piano, Blues-Harp und Saxophon). Unter dem aktuellen Bandleader besteht die Gruppe seit rund 20 Jahren, sie tritt vor allem bundesweit, aber auch international auf Festivals, Messen und anderen Veranstaltungen auf.
Herzlichen Dank an die Redakteurin Julia Riegler für die freundliche Überlassung ihres Berichtes und der Fotos!
Ilse, im Juni 2011
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